Unwetter über Ötisheim, Feuerwehr im Dauereinsatz

Die Unwetter Anfang des Jahres 2020 mit Starkregen und extremen Windböen haben auch die Gemeinde Ötisheim nicht verschont.

Rückblick Unwettereinsatz 03.02.2020:

Am 03.02.2020 wurde die Feuerwehr Ötisheim um 11:09 Uhr durch die Integrierte Leitstelle (ILS) Pforzheim, mit dem Stichwort „Wasser im Gebäude“, alarmiert. Beim Eintreffen der ersten alarmierten Kräfte im Feuerwehrhaus stellte sich heraus, dass es sich bereits um zwei Einsatzstellen im Ortsgebiet handelte.
Der Einsatzleitwagen Florian Ötisheim 11 wurde durch den Kommandanten Jochen Hörnle besetzt, um die erste Erkundung an den einzelnen Einsatzstellen durchzuführen, um die Dringlichkeit der Abarbeitung der Einsatzstellen festzulegen. Die Funkzentrale wurde auf Grund des Unwetters mit zwei Zentralisten besetzt, um den Unwettermodus in Betrieb zu nehmen. Der Unwettermodus bedeutet, dass die Einsatzkräfte die Funkzentrale durchgehend besetzen um verschiedene Aufgaben zu übernehmen: den Kontakt zur ILS nach Pforzheim halten, Telefondienst erledigen, Dokumentationspflichten einhalten, Ansprechpartner für die Bürger und Bürgerinnen der Gemeinde sowie die Verbindungsstelle zu den eingesetzten Fahrzeugen und Einsatzkräften der Feuerwehr Ötisheim sein.
Die aktiven Einsatzstellen wurden vom Gerätewagen Transport Florian Ötisheim 74 und dem Löschgruppenfahrzeug Florian Ötisheim 42 abgearbeitet. Darüber hinaus wurden stündlich, durch den Einsatzleitwagen Florian Ötisheim 11, die Pegelmessstellen vom Erlenbach angefahren, um diesen in der Funkzentrale zu dokumentieren.
Insgesamt mussten an diesem Tag vier Einsatzstellen abgearbeitet werden. Der zeitaufwändigste war hierbei für die Einsatzkräfte der mit Wasser vollgelaufene Keller im Wald-Kindergarten.
Durch die eingesetzten Pumpen konnte der knapp ein Meter hohe Wasserstand schnell reduziert werden.
Die Einsatzdauer an den Einsatzstellen belief sich an diesem Tag auf insgesamt 5,5 Stunden, welche durch 12 Einsatzkräfte erbracht wurde. Insgesamt wurden an diesem Tag 66 Einsatzstunden geleistet.

Rückblick Unwettereinsatz 10.02.2020:

Die Meteorologen prognostizierten bereits die vorherige Woche, dass der Sturm „Sabine“ ab dem Abend des 09.02.2020 die Region erreichen wird. Auch diverse Warnsysteme und Medien warnten bereits frühzeitig vor dem Sturm mit möglichen Orkanböen.
Bereits im Laufe des Tages wurde das Feuerwehrhaus vorsorglich für den Ernstfall gerüstet, die Motorkettensägen und die Unwettereinsatzpläne vorab nochmals geprüft und bereitgestellt.
Am Montagmorgen um 04:40 Uhr wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr Ötisheim dann erstmals durch die ILS mit dem Stichwort „Unwetter, Baum über Fahrbahn“ alarmiert. Die Eintreffenden Kräfte besetzten die Funkzentrale mit 3 Einsatzkräften, um den Unwettermodus in Betrieb zu nehmen. Der Einsatzleitwagen Florian Ötisheim 11 wurde durch den Kommandanten Jochen Hörnle und seinen Stellvertreter Benjamin Kolb besetzt. Die weiteren Einsatzkräfte besetzten den Gerätewagen Transport Florian Ötisheim 74. Der zunehmende Wind lies die Zahl der Einsatzstellen sofort steigen. Bis um 07:00 Uhr wurde das Personal auf knapp 23 Einsatzkräfte aufgestockt, um die Abwicklung der Einsatzstellen schnellstmöglich zu gewährleisten.
Das Zusammenspiel zwischen der Feuerwehr und dem Bauhof der Gemeinde Ötisheim hat sich auch hier ein weiteres Mal bestätigt, da Absperrmaßnahmen, Vollsperrungen von Straßen und die Beseitigung von Schnittgut durch die Angestellten des Bauhofs durchgeführt wurden.
Auch die Firma Forstservice Griesinger aus Ötisheim unterstützte und erleichterte die Arbeit der Feuerwehr mit dem Einsatz eines Forstspezialschleppers. Diese Unterstützungsleistung bei der Beseitigung der tonnenschweren Bäume brachte enorme Vorteile bei der Einsatzabwicklung. Der Forstspezialschlepper hatte seinen Einsatzschwerpunkt zwischen Ötisheim und Schmie sowie bei der Zufahrt der Nano-Filtrationsanlage bei Corres.
Bis um 15:00 Uhr zeigten sich der Feuerwehr die verschiedensten Einsatzbilder: von Bäumen, die drohten auf ein Wohnhaus zu stürzen, über lose Dachziegel, abgerissene Zäune, bis hin zur technischen Hilfe bei einem Scheunentor. Über den gesamten Tagesverlauf wurde das gesamte technische Feuerwehrwissen von allen Beteiligten gefordert.
Insgesamt mussten im Zeitraum von 04:40 Uhr bis 15:00 Uhr 33 Einsatzstellen abgearbeitet werden.
Die Einsatzdauer von insgesamt 10 Stunden und 20 Minuten wurde durch 11 bzw. 23 Einsatzkräfte erbracht. Insgesamt musste man, inklusive des Aufrüstens und Waschen der Fahrzeuge und der Nacharbeiten im Feuerwehrhaus, 192 Stunden leisten. Im Einsatz waren folgende Fahrzeuge: Einsatzleitwagen Florian Ötisheim 11, Gerätewagen Transport Florian Ötisheim 74, Löschgruppenfahrzeug Florian Ötisheim 42 und der Mannschaftstransportwagen Florian Ötisheim 19. Die Wachbereitschaft und der Einsatzdienst waren um 15:00 Uhr beendet.

Am Montag, den 10.02.2020, als der Sturm „Sabine“ die Einsatzkräfte bereits enorm gefordert hatte, wurde den Einsatzkräften nur eine kurze Pause gegönnt. Durch die ILS wurden die Einsatzkräfte um 16:22 Uhr mit dem Stichwort „Brand Hecke“ erneut in einen Ortsteil der Gemeinde alarmiert. Bereits auf der Anfahrt mit dem Einsatzleitwagen Florian Ötisheim 11, besetzt mit dem Kommandanten Jochen Hörnle und seinem Stellvertreter Benjamin Kolb, wurde ein zweites Löschfahrzeug nachgefordert, da eine größere Rauchentwicklung bereits von der Landstraße L1132 sichtbar war. Parallel rückte bereits das erste Löschfahrzeug Florian Ötisheim 44 besetzt mit 9 Einsatzkräften aus. Beim Eintreffen des Einsatzleitwagen brannte eine Hecke über eine Länge von 6 Metern in voller Ausdehnung. Die Besatzung vom Löschfahrzeug Florian Ötisheim 44 bekämpfte, unter Atemschutz, die Flammen mit zwei C-Rohren und kontrollierte mit der Wärmebildkamera die umliegenden Hecken und Gebäude und betreute die Eigentümer. Die Besatzung des nachgeforderten Löschfahrzeug Florian Ötisheim 42 stellte einen weiteren Atemschutztrupp und sicherte die Wasserversorgung für die Brandbekämpfung. Bereits um 16:33Uhr war das Feuer unter Kontrolle und um 16:59 Uhr konnte die gesamte Feuerwehr wieder ins Feuerwehrhaus einrücken. Eine Brandausbreitung bzw. ein Übergreifen auf das angrenzende Wohnhaus konnte verhindert werden. Im Einsatz waren 22 Einsatzkräfte mit folgenden Fahrzeugen: Einsatzleitwagen Florian Ötisheim 11, Löschgruppenfahrzeug Florian Ötisheim 44, Löschgruppenfahrzeug Florian Ötisheim 42 und der Gerätewagen Transport Florian Ötisheim 74.

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