Geschichte der Ötisheimer Wehr

„Wohltätig ist es Feuers Macht, wenn sie er Mensch bezähmt, bewacht“

sagt Schiller in der „Glocke“ 

Diese Erkenntnis haben die Menschen wohl schon gewonnen, als sie das Feuer in ihren Dienst nahmen. Die Frauen, die dafür zu sorgen hatten, dass die Flamme nicht erlosch, waren auch die ersten Hüterinnen des Feuers.

Brach dieses aus der Feuerstelle aus, vernichtete es Hab und Gut. Die bei unseren Vorfahren übliche Bauweise, Holzbau ohne Fundament, mit Strohdach, später Holzfachwerk, oft nur Holzflechtwerk mit Lehm beworfen, bot dem Feuer reiche Nahrung. So ist es verständlich, dass besonders in Kriegszeiten ganze Dörfer abbrannten, und oft blieb nur der Name der Nachwelt erhalten.

Als man zum Schutz vor Überfällen um die Ansiedlungen Mauern aufrichtete, wurden die Wohnhäuser und Scheunen im Lauf der Jahrhunderte auf engen Raum immer mehr zusammengedrängt und die Brandgefahr dadurch vergrößert.

Der uns aus Bildern und Anekdoten noch vertraute Nachtwächter hatte in den Gemeinden eine außerordentlich schwere und wichtige Aufgabe zu erfüllen. Weder der Wächter noch die Gemeindeverwaltung konnten aber die Brandgefahr mindern, denn es fehlte eine wirksame Brandbekämpfung. Wohl war die Bevölkerung zur Brandbekämpfung aufgerufen, aber diese blieb lange eine unzulängliche Sache. Es fehlte an zureichenden Geräten für eine wirksame Brandbekämpfung und an der Organisation der freiwilligen Helfer. Wann in Ötisheim die Feuerwehr gegründet wurde, ist aus den vorhandenen Akten nicht zu ersehen. Doch liegt ein Brandbericht aus dem Jahr 1840 vor, der über den Einsatz der Ötisheimer Wehr in Eutingen berichtet. Mit Datum vom 12.01.1843 richtet das Großherzogliche Oberamt in Pforzheim ein Dankschreiben an den Gemeinderat in Ötisheim für in Dürrn geleistete Brandhilfe.

Aber aus dem Jahr 1885 haben wir genauere Unterlagen. Da finden wir eine Zusammenstellung der Ausrüstungsgegenstände für die neu zu gründende Feuerwehr. Wahrscheinlich war durch die Landesfeuerlöschordnung vom 07.06.1885 neuer Schwung in die Wehren gekommen. Davon zeugt auch die Lokalfeuerlöschordnung , die am 09.06.1909 vom Königl. Oberamt Maulbronn genehmigt wurde.

In der Anlage dazu sind auch die Spritzgeräte aufgeführt, die der Wehr zur Verfügung standen: eine Saug- und Druckspritze, dazu eine kleine zweirädrige Druckspritze. Es wurden 6 Züge mit zusammen etwa 100 – 120 Männern aufgestellt.

Die Feuerwehren erhielten durch die neue Feuerlöschordnung von 1894 neue, straffe Ordnung und damit die Grundlage zu ihrer Schlagkraft.

Immer wieder berichten die Rapportbücher von Maßnahmen zur Erhaltung der Disziplin. So wird erzählt, dass ein Wehrangehöriger wegen unordentlicher Kleidung nicht an der angesetzten Übung teilnahmen dürfte. Dass die Rapportbücher dem Bürgermeisteramt und dem Oberamt zur Einsicht vorgelegt werden mussten, gab den Wehren starken Rückhalt. 

Durch das starke Anwachsen der Gemeinde waren aber mehr wehrtaugliche Männer vorhanden als nötig waren. Deshalb entschloss sich die Wehr zur Umorganisation. Am 12. 06.1910 wurden die ersten Besprechungen wegen der Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr geführt, am 04.09.1910 erfolgte dann die Schaffung der neuen Wehr.

Die Dienstzeit wurde auf das 21. bis 40. Lebensjahr begrenzt. Männer, die keinen Dienst in der Wehr leisten wollten oder aus beruflichen Gründen nicht leisten konnten, wurden zu einer Feuerwehrabgabe herangezogen. Offenbar war aber diese Abgabe zu nieder angesetzt, denn viele Männer zogen es nun vor, ihre Feuerwehrsteuer zu bezahlen, statt Dienst zu machen. Erst die Heraufsetzung der Steuer beseitigte diese Anfangsschwierigkeiten und sicherte den notwendigen Mannschaftsbestand.

Durch die Gründung der Feuerwehr-Musikkapelle erhielt die Wehr weiteren Auftrieb. Sie nahm regen Anteil an den Veranstaltungen der Wehr.

Schon am 17.10.1911 wurde die junge Wehr vom Beauftragten des Oberamts Maulbronn, Feuerlöschinspektor Äckerle, besichtigt.

Bei verschiedenen größeren Brandfällen, so 1905 in der Hinteren Gasse , wo 8 Wohnhäuser und 6 Scheunen abbrannten, erkannte die Wehr , dass die vorhandenen Leitern, – 2 Stützleitern von 10 m Länge und zwei Anstellleitern – nicht ausreichten und beantragte deshalb die Anschaffung einer mechanischen Leiter.

Durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges kam die Wehr fast zum Erliegen. Nahezu alle Männer der Wehr wurden im Verlaufe der Kriegsjahre einberufen. Durch Erhöhung der Altersgrenze auf 65 Jahre suchte man die Organisation intakt zu halten.

23 Feuerwehrmänner kehrten nicht mehr in ihre Heimat zurück. Am 27.04.1920 wurde die Wehr neu aufgestellt, wobei die militärische Ordnung etwas gelockert wurde: „Offiziere“ wurden durch „Zugführer“ ersetzt. 

Es ist ganz besonders hervorzuheben, dass Steinhauermeister Karl Heugel, der schon seit 1908 Kommandant der Wehr war, sich wieder zur Verfügung stellte. Seiner Sachkenntnis und Kunst der Menschenführung ist es wohl zu verdanken, dass die schwierige Anfangszeit bald überwunden war und die Wehr ihre alte Form und Schlagkraft fand. Wie notwendig das war, zeigt der Brand unseres alten Schulhauses am 11. und 13. 12. 1921. Dem tatkräftigen Einsatz der Wehr ist es zu verdanken, dass das Gebäude nicht vollständig abbrannte.

Die Geldentwertung der Inflationsjahre machte auch unserer Wehr Sorgen. „Fünf Bogen Papier kann ich noch kaufen“ , klagte der Kassier; doch viel schlimmer war es, dass die Gemeinde die so dringend nötige mechanische Leiter unter diesen Umständen nicht beschaffen konnte.

Im Jahr1923 schloss sich der von Karl Schmid geleitete Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr an. Herr Schmid führte den Zug in vorbildlichem und selbstlosem Einsatz bis zum Jahre 1957. Dann übergab er die Stabführung an Gottlieb Schmid.

Mit großen Erwartungen traf die Wehr die Vorbereitungen zum Bezirksfeuerwehrfest am 17. 06. 1928. Nach den Übungen und dem Festzug durch das festlich geschmückte Dorf versammelten sich die erschienen Wehren in der damaligen Festhalle, der heutigen Dreschhalle. Der Chronist vermerkte am Ende seines Berichts recht trocken:

„Viel Arbeit – wenig Ertrag!“

Voll Stolz führte die Wehr beim Feuerwehrtag in Maulbronn im Jahre 1930 ihre neue mechanische Leiter vor und freute sich des Beifalls.

Es wäre undankbar, wenn in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Ötisheim nicht der 13.07.1937 erwähnt würde, an dem der langjährige Kommandant Karl Heugel altershalber sein Amt zur Verfügung stellte. Was er für die Wehr in 30-jähriger Dienstzeit geleistet hat, darf nicht vergessen werden. Nunmehr übernahm Fritz Heugel die Führung der Wehr, die er bis zum Ende des 2. Weltkrieges innehatte.

Sofort nach Kriegsende musste die Wehr wieder neu aufgestellt werden. Unter Leitung von Fritz Lorch geschah dies rasch und zielstrebig, sodass die Wehr alsbald ihre alte Schlagkraft und Einsatzfähigkeit hatte. Im Jahre 1953 übernahm Otto Vinnay die Wehrführung, die er dann 1959 an den Kommandanten Erwin Kuhn weitergab.

Durch Teilnahme an Kursen konnte der Ausbildungsstand der Wehr wesentlich verbessert werden. Die Gemeindeverwaltung unterstützte die intensive Arbeit in der Wehr durch den zusätzlichen Bau von Wasserentnahmestellen im Erlenbach, aber auch durch die Beschaffung von Geräten und Uniformen. 1953 wurde die alte TS 8 durch ein leistungsfähigeres Modell ersetzt.

Am Kreisfeuerwehrtag der vom 20. – 22.07.1963 in Ötisheim stattfand, wurde der Wehr, das von der Gemeinde neu beschaffte Löschgruppenfahrzeug LF 8/TS übergeben. Gleichzeitig erfolgt die Schlüsselübergabe für den neuen Fahrzeug- und Geräteraum. Die ganze Gemeinde hat an diesen Festtagen teilgenommen; ganz besonders freute sich die Wehr über die Festgabe, wurde doch damit ihre Einsatzbereitschaft erhöht und die Brandbekämpfung erleichtert.

Die Ausrichtung des Kreisfeuerwehrtages war eine große Herausforderung an die örtliche Wehr. Die Planung hatte eine 2 jährige Vorlaufzeit.

Bei der Generalversammlung am 07.03.1964, im Gasthaus Sternenschanz, unter der Leitung von Kommandant Erwin Kuhn, wurde die Jugendfeuerwehr gegründet,um den Nachwuchs zielführend für die aktive Wehr rechtzeitig auszubilden. Die Jugendfeuerwehr wurde schnell in die Übungen bei der aktiven Wehr integriert. Am 07.06.1964 übte die Jugendfeuerwehr, unter der Leitung von Kamerad Hochwald, das Schläuche ausrollen und das Verlegen von langen Schlauchleitungen zur Wasserförderung.

In den Jahren 1964/65 wurde von der Gemeindeverwaltung einiges an Ausrüstungsgegenständen beschafft. Im April 1965 bei der stattfindenden Generalversammlung konnte man, einschließlich der Teilorte, eine Mannschaftsstärke von 109 zählen.Damit hatte die Ötisheim Wehr die weitaus stärkste Wehr im Kreis.An diesem Abend wurde Heinz Kuhn zum Jugendfeuerwehrleiter gewählt. Von der Jugendfeuerwehr waren an diesem Abend 7 Mitglieder vertreten.

Auf dem alten Sportplatz wurden am 25.09.1966 die Wettkämpfe für die Jugendfeuerwehren aus dem Kreis vorbereitet, wo dann um 13 Uhr offizieller Wettkampfbeginn war. An diesem Tag belegte die neu gegründete Jugendfeuerwehr den 2. Platz und konnte paralleldas Leistungspangenabzeichen von Baden Württemberg erwerben.

Für das „Fest der Vereine“ vom 14.-17.Juni 1968 unterstütze die Ötisheimer Wehr die Gemeinde tatkräftig.

Die ersten Funksprechgeräte konnte die Feuerwehr Ötisheim im Jahr 1969 beschaffen.

Bei der Generalversammlung im März 1969 legte Erwin Kuhn sein Amt als Kommandant nieder. Als neuer Kommandant wurde Albert Heugel von der Wehr gewählt.

Über die Jahre hatte die Wehr aus Ötisheim ein sehr starkes Austreten der Kameraden hinnehmen müssen. Im Jahr 1972 wurde die Wehr neueingeteilt in Zug 1 und Zug 2. Somit hatte man die einzelnen Züge der Teilorte mit auf die Züge von Ötisheim gelegt. Des Weiteren wurde Kommandant a.D. Fritz Lorch bei der Generalversammlung zum Ehrenkommandant der Feuerwehr Ötisheim ernannt.

Die aktive Abteilung belegte in den Folgejahren 74/75 das Leistungsabzeichen der Feuerwehr Baden Württemberg Bronze, Silber und Gold.

Die Feuerwehr Ötisheim beantragte im Jahr 1974 bei der Generalversammlung die Neubeschaffung des Tanklöschfahrzeuges TLF 16. Diese wurde von der Gemeinde genehmigt, somit konnte man die einzelnen Hersteller solcher Fahrzeuge besichtigen. Das neue TLF erhöhte die Schlagkraft für die Wehr, allein schon, weil die Teilorte so weit auseinander liegen und man diese so im Brandfall schneller erreichen konnte. Kommandant Albert Heugel konnte am23. Januar 1975 das Tanklöschfahrzeug TLF 16 in Bad Friedrichshall bei der Firma Bachert entgegen nehmen.

Im Jahr 1976 wurde Heinz Kuhn bei der jährlich stattfindenden Generalversammlung von den Kameraden zum Kommandant und Manfred Axter zu seinem Stellvertreter, gewählt.

In Eigenleistung durch die aktiven Kameraden der Feuerwehr Ötisheim wurde ein VW Bus in den Jahren 1976/77 umgebaut um im August 1977 als Mannschaftstransportwagen MTW in Dienst zu stellen. 

Die Jugendfeuerwehr trainierte unter der Leitung von Wolfgang Braun für den Pokalwettkampf auf Enzkreisebene. Der 5. Kreisjugendfeuerwehrtag fand am 18. und 19. Juni 1977 in Ötisheim statt. Die teilnehmende Gruppe aus Ötisheim, die sich nach einer sehr guten Zeit einen Pokal ausrechnete, wurde allerdings bei diesem Wettkampf disqualifiziert, da sie nicht wie vorgeschrieben mit Schnürschuhen und Stiefeln antrat, sondern mit Gummistiefeln und Halbschuhen die Übung absolvierte. 

In den folgenden Jahren mussten im Durchschnitt über die Jahre knapp 18 Einsätze pro Jahr bewältigt werden. Hierbei konnten die Kräfte aus Ötisheim ihr Können immer gut unter Beweis stellen. Weiterhin ist die Mannschaftsstärke der Wehr auf knappe 40 Männer gesunken.

Zwei große Aufgaben sollte die Freiwillige Feuerwehr Ötisheim in Zukunft zu lösen haben. Die Beschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges als Ersatz für das alte Löschfahrzeug LF 8 sowie den Bau eines neuen Gerätehauses.

Wie der Kommandant Heinz Kuhn noch auf der Generalversammlung am 06.03.1982 weiter wissen ließ, habe die Gemeinde einen geeigneten Platzt für ein neues Gerätehaus gekauft und einem Neubau stünde somit nichts mehr im Wege. Eine weitere Überlegung der Gemeinde und der Führungsebene der Feuerwehr war ein Löschfahrzeug LF 16 TS vom Bund zu erwerben.

Parallel zu der Überlegung ein weiteres Löschfahrzeug zu beschaffen, konnte die Ötisheimer Feuerwehr im Jahr 1982 einen Ford Granada Gerätewagen GW 59 in Dienst stellen.

Bei der neuen Unterkunft stimmte der Gemeinderat 1985 der Raumbeschreibung für das neue Feuerwehrgerätehaus mit dem angrenzenden Bauhof zu. Somit stand dem Spatenstich nichts mehr im Wege.

Zu einem besonderen Großbrand kam es am 19. August 1985 im Pfleggarten, wo die Ötisheimer Wehr bis zum 21. August im Einsatz war, um die letzten Glutnester zu löschen.

Da das Löschfahrzeug LF 16 TS vom Bund erworben werden konnte und in Eigenleistung aus- und umgebaut wurde, um die nötigen Ausrüstungsgegenstände unterzubringen,konnte das etwas kleinere Löschfahrzeug LF 8 abgelöst werden. Somit verfügte die Wehr nun neben dem Tanklöschfahrzeug, dem Gerätewagen sowie dem Mannschaftstransportwagen auch über ein Löschfahrzeug, dessen Pumpe 1600 Liter in der Minute liefern konnte und zusätzlich eine Tragkraftspritze mit sich führte.

Am 22.und 23. August 1986 kam es zu einem Großbrand in der Waldenserstraße in Corres.  Hierbei musste erstmals seit Bestehen des Enzkreises der Tankzug der Feuerwehr Pforzheim mit 20.000Liter Wasser zu einem Brandeinsatz im Enzkreis ausrücken, da die Wasserversorgung in Corres zusammengebrochen war.

Nach siebenmonatiger Bauzeit konnte das Richtfest des Feuerwehrgerätehauses und Bauhofneubaus 1986 gefeiert werden.

Durch das selbstständige Anbringen der Holzdecken im neuen Feuerwehrgerätehaus durch die Wehrmänner konnte die Gemeinde Ötisheim bares Geld sparen. Diese Arbeiten erfolgten auf freiwilligem Einsatz der Feuerwehrleute, beim derzeit so langsam seiner Vollendung zugehenden Neubau an der Ecke Maulbronner-/Wallgrabenstraße.

Die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses und Bauhofs konnte somit am Freitag den 22. Mai 1987 stattfinden. Architekt Hans Simmank übergab den Schlüssel des Kombinationsbaus „Feuerwehrhaus/Bauhof“ an Bürgermeister Willy Benndorf. Das Bauwerk Feuerwehrhaus und Bauhof, welches nun eine optimale Unterkunft für alle Gerätschaften sicherstellte, kostete mit allem Drum und Dran 2,7Millionen Mark. Vom Landrat Dr. Heinz Reichert konnte Kommandant Heinz Kuhn einen dreiarmigen Sankt Florian als Geschenk für das neue Feuerwehrhaus entgegen nehmen.

Nach einigen Vorgesprächen bei den Führungssitzungen und Gesprächen mit den älteren Kameraden wurde am 02. Mai 1988 eine Altersabteilung für die Freiwilligen Feuerwehr Ötisheim gegründet. Handlungsweise für die Altersabteilung nach den Richtlinien des Feuerwehrgesetzes.

Beim Tag der offenen Tür im neuen Feuerwehrhaus, am 4. September 1988, konnten Kommandant Heinz Kuhn und Bürgermeister Willy Benndorf den neuen Nissan Patrol Gerätewagen GW 1 und den neuen Renault Traffic Mannschaftstransportwagen MTW 19 entgegen nehmen. Diese hatte die Feuerwehr als Ersatzbeschaffungen für die, vom Zahn der Zeit doch etwas stark zernagten, Vorgängerfahrzeuge im Laufe des Jahres von der Gemeinde erhalten. Die zusätzliche Funktion des Gerätewagen GW 1 sollte dann bei sogenannten technischen Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen sowie als Einsatzleitwagen bei Brandeinsätzen fungieren. Der Mannschaftstransportwagen wurde von der Gemeinde neu beschafft und der Gerätewagen wurde gebraucht erworben und in viel investierter Zeit von den Feuerwehrmännern umgebaut, um das Fahrzeug optimal nutzen zu können.

Im Jahr 1989 dachte die Führung der Feuerwehr schon über die Ersatzbeschaffung des Löschfahrzeuges nach. Des Weiteren wurde Kommandant Heinz Kuhn in diesem Jahr für die 25-jährige Diensttreue mit dem Ehrenzeichen des Landes ausgezeichnet.

Beim Tag der offenen Tür im September 1989 im Feuerwehrhaus gab es reichlich zu feiern .Das 25-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr Ötisheim sowie die  Übergabe des neuen Löschgruppenfahrzeug LF 16 TS an die Feuerwehr Ötisheim. Damit konnte man den über 25 Jahre alten Magirus ersetzen.

Von einem neuen Einsatzrekord konnte die Ötisheimer Wehr im Jahr 1990 sprechen, wobei sich der Großteil auf Hilfeleistungseinsätze beschränkte und es zu 2 Bränden kam. Des Weiteren konnte man den Magirus, der über 25 Jahre seinen Dienst in Ötisheim verrichtet hatte, im April 1991 nach Thüringen überführen, um ihn dort der Gemeinde Herresen-Sulzbach zur Verfügung zu stellen. Die Freude bei den Wehrleuten aus Thüringen war sehr groß, da es ein Geschenk der Gemeinde Ötisheim war.

Die Jugendfeuerwehr Ötisheim war Anfang Januar 1992 das erste Mal unterwegs um im gesamten Gemeindegebiet die ausgedienten Christbäume einzusammeln. Das Ergebnis war für das erste Mal nicht schlecht, denn als die Aktion am frühen Nachmittag beendet war, hatte man 400 Bäume gesammelt. Zwölf Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr hatten das gesamte Gemeindegebiet abgelaufen und die Bäume bei den Bürgern gegen eine kleine Spende abgeholt. Anschließend war es die Aufgabe der aktiven Wehrleute alle Bäume erst mit den Traktoren und Anhängern einzusammeln und anschließend zum Häckselplatz zu bringen.

Bei der Generalversammlung am 30.01.1993 endete eine Ära für den stellvertretenden Kommandant Manfred Axter. Manfred Axter war 17 Jahre stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Ötisheim. Als neuer stellvertretender Kommandant wurde Werner Meinecke  gewählt. Des Weiteren beschloss die Gemeinde in diesem Jahr ein neues Fahrzeug für die Feuerwehr zu beschaffen, da das Tanklöschfahrzeug TLF 16 nun schon 18 Jahre im Dienst der Feuerwehr und die Technik schon stark veraltet war, obwohl es nur knappe 12000 Kilometer auf dem Buckel hatte.

Ein weiteres Highlight für die Floriansjünger war, dass Sie im Jahr 1993 76 Einsätze absolvieren mussten, unter anderem die Aushilfe beim Hochwasser in Mühlhausen.

Überlandhilfe leisten musste die Feuerwehr Ötisheim am 26.02.1994 in Mühlacker bei einem Unternehmen in der Ziegeleistraße, welches lichterloh in Flammen stand. Über 200 Feuerwehrleute bekämpften das Feuer, wobei ein Schaden in zweistelliger Millionenzahl nicht verhindert werden konnte.

Das TLF Tanklöschfahrzeug TLF 16 konnte am 13. Dezember 1995 außer Dienst genommen werden. Nach knapp zwei Jahren Planung und anschließender Bauphase konnte die Wehr das neue Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 entgegen nehmen. Früh am Morgen fuhr eine Abordnung nach Giengen/Brenz um das Fahrzeug abzuholen. Noch am gleichen Abend  wurde das Fahrzeug von Herrn Werner Henle und dem Gemeinderat entgegen genommen. Rund 500.000Mark hat sich die Gemeinde das neue Fahrzeug kosten lassen.

Bei der Generalversammlung am 27.01.1996 wurde Kommandant Heinz Kuhn für weitere 5 Jahre, durch die eindeutige Wiederwahl von der Mannschaft, gewählt. Des Weiteren konnte Kommandant Kuhn an diesem Abend die erste Frau aus der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr der Feuerwehr übernehmen, wie schon ihr Vater und Opa.

Im Mai 1998 wurde die Partnergemeinde Merindol der Gemeinde Ötisheim von einer großen Abordnung der Feuerwehr im Mai 1998 besucht. 

Im Juni 1999 mussten die Ötisheimer Feuerwehrleute ihr Können bei einem spektakulären Wohnhausbrand auf einem Aussiedlerhof in Ötisheim unter Beweis stellen. Trotz aller Bemühungen die Flammen zu bekämpfen war das Wohnhaus nach dem Brand unbewohnbar. Der Schaden an dem Brandobjekt beläuft sich auf knapp eine halbe Millionen Mark. 

Ein einmaliger Rekord war, wie Kommandant Kuhn hoffte, die bei der Generalversammlung 2000 erwähnten, 112 Einsätze der Ötisheim Wehr im Jahr 1999 – mehr als dreiviertel der Einsätze durch Naturereignisse.

Zur Wiederwahl als Kommandant stellte sich Heinz Kuhn bei der Generalversammlung im Februar 2001. Wodurch Heinz Kuhn seit nunmehr 25 Jahren an der Spitze der Freiwilligen Ötisheim stand. Kommandant Kuhn erhielt von Bürgermeister Werner Henle von der Gemeinde die Henri-Arnaud Medaille als Dank für seine Arbeit.

In den weiteren Jahren musste die Feuerwehr im Durchschnitt 18 Einsätze pro Jahr bewältigen.

Nach 11 jähriger Tätigkeit wurde stellvertretender Kommandant  Werner Meinecke verabschiedet. Sein Nachfolger wurde Alexander Vinnay, gewählt bei der Generalversammlung im Februar 2004.

In 2004 stand noch der Kreisjugendfeuerwehrtag mit 40-jährigem Bestehen der Jugendfeuerwehr Ötisheim an, wobei die Jugendfeuerwehr mit ihrer Gruppe unter 14 den 1. Platz erreichen konnte. 

Ein weiterer Großbrand in Mühlacker ruft die Ötisheimer Wehr 2004 zur Überlandhilfe, wobei zwei Galvanikstraßen zerstört und der Schaden auf knappe 1,5 Millionen Euro geschätzt wurde. 

Ein großes Highlight im Jahr 2004 war die Katastrophenübung an der ICE Schnellbahnstrecke wo einige Kameraden der Ötisheimer Wehr tatkräftig ihr Können unter Beweis stellen mussten. An der Übung waren alle Feuerwehren aus dem Enzkreis beteiligt.

Anfang 2007 konnte man für den Gerätewagen GW 1 ein neues Fahrzeug entgegen nehmen. Ein gebrauchtes ehemaliges Polizeiauto konnte als Einsatzleitwagen ELW in Dienst gestellt werden.

Dramatische Szenen gab es in der Brandnacht vom 27.09.2007, in der die Feuerwehrkräfte aus Ötisheim zur Überlandhilfe nach Dürrn eilen mussten, weil eine Scheune im Ortskern lichterloh brannte. Die Nachbarhäuser blieben durch den Einsatz von mehr als 100 Feuerwehrleuten verschont.

Neuer stellvertretender Kommandant der Wehr wurde Jochen Hörnle bei der Generalversammlung im Februar 2008. Beim Tag der offenen Tür in diesem Jahr kam es zu einer spritzigen Eigenwerbung durch die Altersabteilung, welche die alte Brandspritze aus dem Jahr 1888 komplett in über 650 Stunden restauriert hatte und an diesem Tag den Besuchern vorstellte.

Knappe 210.000 Euro investierte die Gemeinde im Jahr 2011 in ein neues Feuerwehrfahrzeug. Somit konnten die Hersteller mit der Produktion und Aufbauphase des Fahrzeuges beginnen.

Nach 35 Jahren legte Kommandant Heinz Kuhn bei der Generalversammlung im März 2011 sein Amt in jüngere Hände. Neuer Kommandant der Feuerwehr Ötisheim wurde Jochen Hörnle. Da Kommandant Hörnle dadurch sein Amt als Stellvertreter abgegeben hatte, wurde Benjamin Kolb von der Mannschaft zu seinem Stellvertreter gewählt.

Für die Ära Heinz Kuhn wurde im April 2011 in der Festhalle in Ötisheim ein Festakt für seine 35-jährige Tätigkeit als Kommandant veranstaltet. Dort ernannte man Heinz Kuhn zum Ehrenkommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Ötisheim. 

Zur Überlandhilfe mussten die Wehrleute aus Ötisheim im April 2011 in das Industriegebiet nach Dürrn eilen, da es dort in einem Unternehmen zu einem Großbrand gekommen war. Hier konnte die Wehr ihre Schlagkraft sehr stark unter Beweis stellen.

Im Dezember 2011 wurde dann das neue Fahrzeug Gerätewagen Transport an die Wehr übergeben. Hiermit erhielt die Gemeinde ein Unikat, da dieses Fahrzeug sehr flexibel einsetzbar war.

Nach vielen Übungen mit dem neuen Gerätewagen Transport GW-T musste die Ötisheimer Wehr in der Nacht vom 27.04.2012 nach Niefern eilen, da es dort zu einem Gebäudevollbrand einer Schreinerei gekommen war und mehrere umliegende Gebäude in Gefahr waren. Mit dem Gerätewagen Transport GW-T hatte man dann zwei B-Leitungen von der Enz bis zum Brandobjekt gelegt, sodass genügend Löschwasser zur Brandbekämpfung vorhanden war und das zusammengebrochene Wassernetz sich wieder erholen konnte.

Da man immer mehr Ausrüstung auf Lager halten musste, begann man zu überlegen, ein Außenlager für bestimmte Gegenstände zu planen. Hierzu konnten im April 2013 mit den ersten Bauarbeiten begonnen werden. Die aktiven Mitglieder der Feuerwehr Ötisheim hatten die Verdrahtung, die Verschalung und das Betonieren der Betonplatte für das Lagergebäude mit drei Toren neben dem Feuerwehrhaus selbst erledigt, um der Gemeinde Kosten zu ersparen.

Ein schlimmes Wochenende  für die Gesamtgemeinde Ötisheim war das erste im Juni 2013, an dem ein Hochwasser Ötisheim überflutete. Im Bereich „Spundeloch/Hintere Gasse“ konnte man die Wassermassen nicht mehr aufhalten. Das Wasser stand in diesem Bereich 1,70m hoch, viele Gebäude wurden im „Spundeloch“ komplett beschädigt. Für die Feuerwehr war es ein ereignisreiches Wochenende, an dem knappe 100 Einsätze abgearbeitet werden mussten. Das Hochwasser richtete in Ötisheim an diesem Wochenende einen Schaden von knappen 1,5 Millionen Euro an.

Mitte Juni 2013 konnte man von der Lagerhalle neben dem Feuerwehrgerätehaus das Richtfest sowie die Übergabe des neuen Mannschaftstransportwagens MTW feiern. Der Mannschaftstransportwagen  Renault Traffic mit dem Baujahr 1987 konnte man somit außer Dienst stellen.