Während der Deutsche Wetterdienst ursprünglich erst für den Sonntagabend eine stürmische Wetterlage ankündigte, bildete sich bereits am Nachmittag eine spontane Gewitterzelle. Diese zog dann mit einem kurzen Wolkenbruch über Pforzheim hinweg und tobte sich dann im östlichen Enzkreis mit unwetterartigen Zuständen aus.
Die Integrierte Leitstelle (ILS) Pforzheim-Enzkreis alarmierte die Feuerwehr Ötisheim am Pfingstsonntag um 14:36 Uhr in der Alarmstufe „Kleinalarm“ zu einem vollgelaufenen Keller in einem Einfamilienhaus.
Bereits bis zum Eintreffen der ersten Einsatzkräfte hat die ILS weitere Notrufe von Bürgern und Bürgerinnen aus Ötisheim erhalten. Kommandant und Einsatzleiter Jochen Hörnle sowie der eingerichtete Einsatzstab der nach Hochwasser- und Unwetteralarmplan im Feuerwehrhaus eingerichtet werden musste wurde bereits um 14:42 Uhr die Alarmstufe „Gesamtalarm“ ausgelöst. Alle verfügbaren Einsatzkräfte der Feuerwehr Ötisheim wurden alarmiert.
Das erste Löschgruppenfahrzeug Florian Ötisheim 42 konnte um 14:44 Uhr ausgerüstet mit Wassersauger, Tauchpumpen und Wasserschieber zur ersten Einsatzstelle ausrücken.
Der Einsatzleitwagen Florian Ötisheim 11 wurde durch den Kommandant Jochen Hörnle und einen Führungsassistenten besetzt um die überfluteten Fahrbahnen und Einsatzstellen zu sichten.
Der Gerätewagen Transport Florian Ötisheim 74-1 rückte um 14:48 Uhr mit weiteren Einsatzkräften aus um die Einsatzstellen abzuarbeiten. Das Löschgruppenfahrzeug Florian Ötisheim 44 verblieb aufgrund des weiter anhaltenden Regens im Feuerwehrhaus, um bei einem Prioritätseinsatz (Brandmeldealarm oder einen Unfall mit Menschenleben) sofort ein verfügbares Fahrzeug mit Einsatzkräften zu haben. Zu diesem Zeitpunkt wurden durch die ILS und den Kommandanten Hörnle immer mehr umgestürzte Bäume und Überflutungen im Ortsbereich gemeldet. Aus diesem Grund wurde der Bauhofleiter verständigt, um mit dem Bauhofteam bei Absperrmaßnahmen zu unterstützen.
Das Katastrophenschutzfahrzeug Gerätewagen-Logistik- Katastrophenschutz Florian Ötisheim 74-2 wurde besetzt, um die umgestürzten Bäume zu entfernen. Um kurz vor 15 Uhr forderte der Einsatzstab bei der ILS weitere Einsatzkräfte zur Unterstützung aus den umliegenden Gemeinden an, da im zwei Minuten Takt vollgelaufene Keller oder umgestürzte Bäume über den Euronotruf 112 oder direkt im Feuerwehrhaus gemeldet wurden. Die Feuerwehr Kieselbronn rückte daraufhin nach Ötisheim zur Unterstützung aus. Bürgermeister Werner Henle wurde verständigt. Um 15:28 Uhr wurde dem Einsatzstab ein Prioritätseinsatz gemeldet. Im Bereich Max-Eyth-Straße ist ein Baum auf die Bahngleise gestürzt ist. Dieser Einsatz erforderte die Sperrung der Gleise. Der Störungsmanager der Deutsche Bahn wurde über die ILS angefordert. Bei der gemeinsamen Begehung vor Ort, wurde eine Fachfirma durch den Störungsmanager verständigt. Ein weiterer Prioritätseinsatz war ein eingestürztes Fachwerk/Schaden am Fachwerkgebäude im Bereich Maulbronner Straße. Der Baufachberater vom THW (Technisches Hilfswerk) wurde verständigt um eine Schadensbeurteilung durchzuführen. Das Objekt konnte an den Eigentümer übergeben werden, eine Absperrung wurde eingerichtet.
Im Laufe des Nachmittags und abends wurden 36 Einsatzstellen über das gesamte Ortsgebiet Ötisheim, Erlenbach, Waldsiedlung und Schönenberg gemeldet. Die Einsatzschwerpunkte waren umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller. Vereinzelt mussten Dachziegel befestigt werden.
Bis knapp 21:30 Uhr konnten alle gemeldeten Einsatzstellen abgearbeitet werden. Die Reinigungs-, Aufräum- und Trocknungsarbeiten des eingesetzten Materials im Feuerwehrhaus dauerte noch bis knapp 23:00 Uhr am Sonntagabend.
Im Einsatz waren die Fahrzeuge Einsatzleitwagen Florian Ötisheim 11, Löschgruppenfahrzeug Florian Ötisheim 42, Löschgruppenfahrzeug Florian Ötisheim 44, Gerätewagen Transport Florian Ötisheim 74-1, Gerätewagen Logistik Katastrophenschutz Florian Ötisheim 74-2, Mannschaftstransportwagen Florian Ötisheim 19, Feuerwehr Kieselbronn mit dem Florian Kieselbronn 48, Baufachberater des THW sowie der Bauhof mit seinem Team.