Halbjahresbilanz der Feuerwehr Ötisheim: Einsatzzahlen erreichen Rekordhoch

Das erste Halbjahr 2020 war ein sehr ereignisreiches für die Feuerwehr Ötisheim. Bis zur Jahreshälfte mussten die Floriansjünger bereits 32 Mal zum Einsatz ausrücken. Im Vorjahr waren es zum gleichen Zeitpunkt 24 bzw. 2018 sogar nur 20 Einsätze. Folgende Hilfen hatte die Feuerwehr Ötisheim im ersten halben Jahr 2020 geleistet:

9 Hilfeleistungseinsätze:

  • 3 PKW Unfälle, davon 2 mit eingeklemmten/eingeschlossenen Personen im Fahrzeug
  • 3 Tragehilfen/Unterstützung Rettungsdienst
  • 2 Türöffnungen, Personen in hilfloser Lage
  • 1 Personenschaden am Bahnhof Ötisheim


13 Brandeinsätze:

  • 1 gemeldeter Dachstuhlbrand
  • 1 PKW Brand
  • 8 Brandmeldealarme
  • je 1 Mülleimer-, Hecken- und Flächenbrand


10 Kleineinsätze:

  • 1 Ölspur
  • 3 Sicherungsmaßnahmen, Hilfe für die Polizei
  • 2 Kleinbrände bzw. unklare Brandmeldungen
  • 4 Unwettereinsätze bzw. Wasser in einem Gebäude

Am 08.03.2020 musste die Feuerwehr Ötisheim ganze drei Mal innerhalb von vier Stunden ausrücken, zu zwei Brandeinsätzen und einer technische Hilfeleistung, da sich ein PKW überschlagen hatte und eine Person aus dem Fahrzeug gerettet werden musste. Die registrierten Einsatzzeiten belaufen sich im ersten halben Jahr 2020 auf 784 Stunden 46 Minuten sowie zusätzlichen 79 Stunden, die als Bereitschaftszeit zur Sicherstellung der Hilfsfristen registriert wurden. Bei Hilfeleistungseinsätzen im ersten Halbjahr 2020 wurden 8 verletzte Personen versorgt, leider kam aber auch für zwei Personen jede Hilfe zu spät. Hierbei bewährt es sich immer wieder, dass einige unserer Einsatzkräfte rettungsdienstlich ausgebildet sind und in solchen Situationen Hand in Hand mit dem Rettungsdienst arbeiten können. Zuletzt möchte ich anmerken, dass alle Einsätze von ehrenamtlichen Feuerwehrleuten geleistet werden. Um dies zu können, sind, neben den, mit professionellen Feuerwehren vergleichbaren, Leistungen und Ausrüstungen, eine fundierte Ausbildung mit interessanter Theorie und anspruchsvollen praktischen Übungen, genauso erforderlich, wie das Abarbeiten echter Einsätze.

Auch in der zweiten Jahreshälfte sind wir deshalb einsatzbereit – jederzeit – 365 Tage im Jahr – 24 Stunden jeden Tag – ehrenamtlich.

Ihr Kommandant

Jochen Hörnle

Flächenbrand im Bereich Scherrkessel, Weinberg

Am Samstag, den 04.07.2020 um 14:25 Uhr, wurde die Feuerwehr Ötisheim mit dem Stichwort „Gartenhausbrand/Flächenbrand“ über ihre digitalen Meldeempfänger alarmiert. Bereits 14:27 Uhr konnte das Führungsfahrzeug Florian Ötisheim 11, besetzt mit dem Kommandanten Jochen Hörnle, seinem Stellvertreter Benjamin Kolb und einem Führungsassistenten, ausrücken. Auf der Anfahrt war die Lage zunächst wie folgt: Im Wald zwischen der Waldsiedlung und Schmie befand sich eine Frau, die die alarmierten Kräfte einweisen sollte, da der Brandherd sich im Gebiet Scherrkessel in den Weinbergen befand. Eine Zufahrt mit den Löschfahrzeugen war erst möglich, nachdem der Weg mit Kettensägen freigesägt wurde.

Nach der ersten Lageerkundung durch das Führungsfahrzeug, wurde das Löschgruppenfahrzeug LF 16/12, nachdem die Zufahrt freigeräumt wurde, direkt zur Einsatzstelle gerufen, sodass sofort mit der Brandbekämpfung begonnen werden konnte. Gleichzeitig konnte das Staffellöschfahrzeug der Feuerwehr Maulbronn, Abteilung Schmie, die parallele Einfahrt im Scherrkessel nutzen und die Brandbekämpfung vom oberen Weinberg einzuleiten. Die Durchfahrt zur Einsatzstelle gestaltete sich allerdings genauso schwierig. Das zweite Löschgruppenfahrzeug Florian Ötisheim 42 positionierte sich währenddessen im Bereich Sauberg. Von dort aus gingen die Einsatzkräfte zu Fuß zum Weinberg und unterstützten die dortigen Einsatzkräfte am Brandherd. Auch der Unimog des Bauhofs der Gemeinde Ötisheim war mit einem 2.000 Liter Wasserfass im Einsatz, um im unwegsamen Gelände genügen Löschwasser zur Einsatzstelle zu bringen. Außerdem wurde ein Pendelverkehr zwischen der Einsatzstelle und einem Hydranten am Ortseingang Schönenberg zusammen mit dem Gerätewagen Transport Florian Ötisheim 74 eingerichtet. Durch den Mangel an Löschwasser an der Einsatzstelle wurde im Erstangriff der Fokus auf die Brandeindämmung gelegt. Nachdem die Wasserversorgung sichergestellt war, wurde die gesamte Fläche (900m²) ausreichend bewässert, um ein Wiederaufflammen zu verhindern. Insgesamt wurden 12.800 Liter Wasser, fünf C-Strahlrohre und ein D-Strahlrohr benötigt, um das Feuer zu löschen bzw. die Nachlöscharbeiten durchzuführen.

Die Einsatzzeit belief sich bei diesem Einsatz bei 23 Einsatzkräften der Feuerwehr Ötisheim auf 85 Stunden und 47 Minuten. Zwei weitere Einsatzkräfte im Feuerwehrhaus stellten den Kameraden und Kameradinnen an der Einsatzstelle ausreichend Getränke zur Verfügung und stellten neues Einsatzmaterial bereit.

Auch unser Bürgermeister Werner Henle machte sich vor Ort ein Bild der Lage.

Warum war die Feuerwehr Maulbronn, Abteilung Schmie, auch dabei in Ötisheim?

Die Feuerwehr Maulbronn wurde an diesem Tag gleichzeitig zu einem Brand alarmiert. Nach einiger Zeit hat sich herausgestellt, dass es sich um dieselbe Einsatzstelle handelt. Vermutlich war die Rauchsäule auch in Maulbronn sichtbar und nicht gleich örtlich zuordenbar. Somit unterstützten die Kameraden und Kameradinnen aus Schmie die Ötisheimer Wehr. Der Feuerwehr Maulbronn, Abteilung Schmie, wurde der Einsatzabschnitt „Oberer Weinberg“ zugeteilt, um sich dort um die Brandeindämmung bzw. Brandbekämpfung zu kümmern. Diese wurde mit einem Staffellöschfahrzeug und einem Führungsfahrzeug mit 13 Einsatzkräften aus Schmie durchgeführt.     

Fazit zu diesem Einsatz von Kommandant Jochen Hörnle:

Das Zusammenspiel der zwei Feuerwehren hat sehr gut funktioniert, die Abschnitte „Oberer Weinberg“ und „unterer Weinberg“ führten zum Erfolg, da an jeweiligen Abschnitten Wasserführende Fahrzeuge einen „Pufferspeicher“ bei der Bekämpfung bilden konnten durch den eingebauten Tank. Das Erreichen des Brandherdes stellte uns vor die größte Herausforderung, da wir erst nach dem Einsatz von Kettensägen an die Brandstelle gekommen sind. Der Erfolg ist natürlich auch allen Kameraden und Kameradinnen zu verdanken, den bei den hohen Temperaturen eine Brandbekämpfung in unwegsamen Geländen durchzuführen, das ist anstrengend. Darüber hinaus zahlt sich auch der Ausbildungsstand der Einsatzabteilung aus, Fahrertraining für Maschinisten von Löschfahrzeugen, Lehrgänge zum Umgang und Bedienung von Kettensägen aber auch Vegetationsbrandbekämpfung: so Kommandant Jochen Hörnle.